Südstrand

Mehr Sand wagen

Auf einem bislang untergenutzten Rasensportplatz im Hamburger Stadtpark planen, bauen und betreiben Jugendliche im Sommer 2024 eine Sandsport-Arena. Die 3.800 m² große Sandfläche am Südring ist im Hinblick auf Größe und Verkehrsanbindung optimal geeignet und unabhängig von der sportlichen Nutzung der umliegenden Sportstätten.

Ermöglicht wird die temporäre Umsetzung durch eine Nutzungserlaubnis des Bezirksamts Hamburg- Nord und eine Förderung aus dem Zukunftspaket des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Jugendliche packen bei der Errichtung des Südstrands selbst an und organisieren nach Fertigstellung den Betrieb. Formal geht es um das gemeinsame Erschaffen einer Sportstätte, doch im Kern ist es ein Beteiligungsprojekt, um „Selbstwirksamkeit“ erlebbar zu machen. Mitte Oktober wird der verwunschene Rasensportplatz in Eigenarbeit für die Sandlieferung vorbereitet

Eine Planungsgruppe von Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren, hat sich dieses Projekt ausgewählt und ist für die Umsetzung verantwortlich. Inhalt ist das Erleben von Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen in Gruppen, die dann sichtbare Konsequenzen haben und deren Auswirkungen vorab bedacht werden müssen. Es geht um Mut in komplexen Situationen zu entscheiden und als Gruppe einen fairen Umgang mit Allen sicherzustellen.

Der Einbau des gewaschenen Quarzsands wird von Fachleuten mit großen Maschinen gemacht. Rund 1.800 t Sand müssen vorsichtig in das Gartendenkmal gebracht werden. Eine temporäre Baustraße schützt den Park. Volle acht Tage drehen die bunten Baumaschinen ihre Runden, um alles für die sportliche Nutzung vorzubereiten.

Zum Abschluss der Bauarbeiten an der Sportfläche wird eine Treppenanlage aus gebrauchten Paletten gebastelt – inklusive Pflanzkästen für Strandhafer. Alle Aufbauten erfolgen ohne Eindringen in die Rasenfläche, so dass die temporäre Nutzung keine irreversiblen Veränderungen schafft. Die Jugendlichen basteln ihre eigene Sportstätte – für sich und Andere.

Zum Abschluss des 1. Bauabschnitts wurde das Geschaffte mit einem öffentlichen Sandfrühstück gefeiert. Vertreter:innen von Sportorganisationen, Mitglieder und Freund:innen feierten bei Heißgetränken und Süßgebäck. Als Anerkennung der Leistung überreichte der Hamburger Volleyball-Verband bunte Spielgeräte. Ajana Shaini knallte feierlich den ersten Aufschlkag am Südstrand über’s Netz.

Im weiteren Verlauf des Winters basteln die jungen Menschen an den Details des 2. Bauabschnitts und der Nutzung. Ab April 2024 wird es lustig …

Die neu entstehenden Sandsportflächen können den Mitgliedsvereinen gemeinnütziger Sportverbände von April bis Oktober gegen einen Kostendeckungsbeitrag genutzt werden. Auch vereinsfreie Nutzungen sind möglich, um vielen Interessierten neuen Raum für Bewegung und Sport zu geben. Sonderveranstaltungen an Wochenenden und Schulferien sind denkbar. Konkrete Nutzungsideen sind willkommen – je früher, desto besser.

Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS):